Am 29. November ist „Kauf-Nix-Tag“. Ein konsumkritischer Aktionstag, der mittlerweile in 45 Ländern begangen wird, so auch in Deutschland. Traurig, dass so etwas überhaupt nötig ist.

Doch immer mehr Konsum, immer mehr Besitz, immer mehr Müll sind die „Nebenprodukte“, die unsere „Shopping-Gesellschaft“ heute kennzeichnen. Jedes Jahr ein neues Handy. Immer neue Modetrends. Und was „veraltet“ ist oder eine Macke hat landet im Müll.

Dass es mit dieser Art Wachstum nicht ewig weiter gehen kann, weil es Umwelt und Klima weltweit belastet, ist vielen Verbrauchern durchaus bewusst und viele würden gerne nachhaltiger leben. Genau das wird ihnen aber nicht immer einfach gemacht.

 

„Am Kauf-Nix-Tag 24 Stunden lang nicht zu konsumieren, ist zwar ein guter Ansatz aber nicht genug“, so Christine Ax. Sie ist Philosophin, Ökonomin, Autorin und wird zu den profiliertesten Theoretikerinnen und Vordenkern des Handwerks im deutschen Sprachraum gezählt. Wir müssen in einer Größenordnung ressourceneffizienter werden, die schwer vorstellbar ist: um den Faktor 8 bis 10.“ Dabei setzt sie im Wesentlichen auf zwei Ansätze: Den Umbau zu einer Gesellschaft, die nicht mehr auf Wachstum angewiesen ist (da dieses ohnehin zu Ende geht) und auf einen effizienteren Umgang mit Ressourcen durch die Verlängerung der Produktlebensdauer. Hier leisten vor allem Reparaturwerkstätten mit ihren Angeboten und ihrem Know-how einen wichtigen Beitrag. „Räumliche Nähe, vertrauensvolle Beziehungen und gute Beratungsangebote wie sie im Fachhandel noch immer zu finden sind, fördern eineRevision des Gebrauchs“, ist Christine Ax überzeugt und bezeichnet Detlef Vangerow, den Initiator der Reparatur-Revolution und Geschäftsführer des Reparatur-Portals www.meinmacher.de als „Helden der Reparatur“. Damit Reparaturen attraktiv sind, müssen sie sich für Handwerker und Konsumenten lohnen und es muss einfach sein einen Reparaturbetrieb – möglichst in der Nähe – zu finden.

 

Auf Vangerows Portal www.meinmacher.de haben sich rund 1.000 Reparaturwerkstätten aus Deutschland zusammen geschlossen. Sie bringen Smartphones, Kaffeemaschinen, große und kleine Haushaltsgeräte, SAT-Anlagen und noch vieles mehr wieder auf Vordermann, sodass Verbraucher länger Freude an ihren Geräten haben und Portemonnaie und Umwelt geschont werden. Was sich so einfach und selbstverständlich anhört, ist aber oft genug eine Herausforderung. Denn Industrie aber auch Handelsgiganten haben kein Interesse an der Langlebigkeit und an der Reparatur von Produkten und machen den reparierenden Betrieben oft genug das Leben schwer. So beklagen die Anhänger der Reparatur z. B. immer wieder, dass es schwierig ist an Ersatzteile zu kommen, das Hersteller Geräte so konstruieren, dass Reparaturen unnötig aufwendig sind und selbst qualifizierte Fachbetriebe von ihnen nicht autorisiert werden, innerhalb der Garantiezeit Reparaturen durchzuführen.

 

Mit der Reparatur-Revolution kämpft Detlef Vangerow mit Gleichgesinnten für bessere Reparaturbedingungen. Neben der Forderung nach geeigneten politischen Rahmenbedingungen, setzt die Reparatur-Revolution dabei vor allem auf den mündigen Verbraucher, der langlebige und reparaturfreundliche Produkte bevorzugt und Obsoleszenz ablehnt. Und das nicht nur am Kauf-nix-Tag am 29. November.

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