Sauberkeit siegt: Die Waschmaschine ist der Deutschen wichtigstes Elektrogerät. Sie steht in 97 Prozent aller Wohnungen und verdrängt sogar den Fernseher (96 Prozent) in der Rangliste der wichtigsten Geräte auf Platz 2. Es folgt: der Herd (93 Prozent) und in 90 Prozent aller Stuben liegt unser liebstes Spielzeug – Rang 4 für das Handy.
Der deutsche Durchschnittshaushalt verfügt nach Schätzung des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) über mehr als 50 Elektro- oder Elektronikgeräte. „Tendenz steigend“, meldet die Branche.
Ein solcher Boom hat für die Umwelt aber eine gefährliche Kehrseite: Experten der Deutschen Umwelthilfe (DUH) schätzen, dass in unseren Schubladen und Schränken allein 120 Millionen – meist unbenutzte – Handys schlummern. Ausgemustert und vergessen lagern dort also massenhaft wertvolle Ressourcen. „Und ans Recyclen der Rohstoffe denkt kaum jemand,“ bemängelt das Nachhaltigkeitsportal globalmagazin. Dabei sind Smartphones aber auch andere Elektrogeräte wahre Schatztruhen und Rohstoffreservoire. Gold, Silber, Kupfer und seltene Metalle für rund 21 Milliarden US-Dollar ließen sich jährlich z. B. durch die Wiederverwertung gebrauchter PC, Tablets, Handys oder Smartphones gewinnen. Das berechneten Wissenschaftler der e-Waste Academy. Sie tagten auf Initiative der UN- University und der Global e-Sustainability Initiative und zählten zusammen, dass die Hersteller jedes Jahr allein 320 Tonnen Gold und 7.500 Tonnen Silber in Elektronik-Gadgets verarbeiten. Diese Materialien besitzen einen Wert in der Größenordnung des Bruttosozialprodukts kleinerer Staaten. Allein in den ausrangierten Handys in Deutschland stecken laut DUH satte 1.000 Tonnen Kupfer – genug um daraus ein Kabel zu ziehen, das zweieinhalb Mal um die ganze Erde spannen würde, berechneten die Umweltexperten! Und allein das weltweit pro Jahr in Handys verbaute Gold, entspricht laut Berechnungen der UN-University zweieinhalb Prozent des Werts der US-Goldreserven im Tresor von Fort Knox.
Ökologisch wäre es am besten, Elektrogeräte länger zu nutzen. Sind sie kaputt, können Reparatur-Spezialisten diese oft mit wenig Aufwand reparieren und eröffnen damit die Chance, lieb gewonnene Gegenstände zu behalten. Vor allem jedoch verhindert die Reparatur, dass beim Entsorgen der Geräte Schadstoffe wie Blei und Beryllium oder Brom aus Flammschutzmittel, die etwa in Handys stecken, die Umwelt verschmutzen und die Gesundheit der Menschen belasten.
Zum Wegwerfen sind Elektrogeräte – auch wenn sie alt und vielleicht lädiert sind – auf jeden Fall zu schade. Das wissen auch die auf www.meinmacher.de vereinten Handwerker. Deshalb verlängern sie die Lebensdauer von Smarthones, TV-Geräten, Kaffeemaschinen oder Rasierapparaten durch handwerkliches Geschick. „Schließlich kann ich durch Reparieren nicht nur jede Menge Geld sparen“, begründet Detlef Vangerow das Engagement seiner rund 1.000 selbstständigen Kollegen, „wir leisten damit auch einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.“ Damit sich die Reparatur-Bedingungen in Deutschland nachhaltig verbessern, hat Detlef Vangerow zur Reparatur-Revolution aufgerufen. Ziel ist etwa die bessere Versorgung mit Ersatzteilen zu fairen Preisen durch die Hersteller.
„Davon“, begründet Vangerow, „profitieren dann auch die Besitzer der defekten Geräte.“