Unter dieser Unterschrift wurde in der örtlichen Tagespresse das Problem mit einem zunehmenden Berg an Elektro-Schrott beschrieben.
Die Stadt Göttingen hat sich des Problems angenommen und 17 Spezial-Behälter im Stadtgebiet aufgestellt, in denen defekte elektrische Haushalts-Geräte zur Entsorgung eingeworfen werden konnten. Zum einen sollte so eine illegale Entsorgung vermieden werden, andererseits diente diese als Versuch gestartete Maßnahme der Ermittlung der anfallenden Müll-Menge.
Und hierbei ist ein enormer Anstieg zu verzeichnen: Während im Jahr 2004 eine Müllmenge von 331 Tonnen auftrat, stieg dieser Berg im Jahr 2014 auf 810 Tonnen im Göttinger Stadtgebiet; bei einer derzeitigen Bevölkerungszahl von ca. 118.000 Einwohnern. Ein vergleichbares Projekt des Landkreises Göttingen brachte ähnliche Ergebnisse.
Obwohl der Großteil der Geräte defekt ist, funktionieren doch noch einige fehlerfrei. Erstaunlich ist, dass auch neue, teilweise original verpackte Geräte entsorgt wurden. Die abgegebenen Geräte werden entweder auf einer Gebrauchtwarenbörse verkauft, oder, nach Sortierung und Demontage, in Verwertungsbetrieben zur Rückgewinnung von Rohstoffen oder Recycling verwendet.
Leider laufen die genannten Maßnahmen aus. Grund dafür sind zwei neue Gesetze, die demnächst in Kraft treten sollen: das eine ist die Rücknahme-Pflicht von Altgeräten bei Geschäften mit mehr als 400m² Verkaufsfläche, das andere beschreibt verschärfte Regelungen beim Umgang mit Batterien und Akkus, in denen zunehmend Lithium als mögliche Ursache für Kurzschlüsse enthalten ist. Künftig, so die Information in dem Artikel, muss der anfallende Elektroschrott entweder auf dem Recyclinghof, in der Filiale des Elektromarktes oder beim Sperrmüll entsorgt werden.
An dieser Stelle fiel mir auf, hier fehlt etwas: die Reparatur!!! Diese kommt nicht nur zu kurz, sie wird nicht einmal angedacht und erwähnt.
Nun hätte ich einfach nur bestürzt sein können, dass die Möglichkeit der Instandsetzung nicht erwähnt wird.
Aber als aktiver Unterstützer der Reparatur-Revolution schrieb ich einen Brief an den Landkreis Göttingen, in dem ich zum einen meine Meinung darüber kundtat, zum anderen zusätzlich auf unsere Web-Seite hinwies. Man solle sich doch mal unser Anliegen betrachten und vielleicht sogar selbst Unterstützer (und Förderer?) unserer Ideen werden. Die Zukunft wird zeigen, ob sich in dieser Richtung etwas tut.
Der Beitrag soll die Zunahme des Müll-Aufkommens anhand konkreter Zahlen belegen. Für ebenso wichtig halte ich aber auch, dass nur über diesen Sachverhalt im Zusammenhang mit Entsorgung und Recycling gesprochen wird.
Nirgend ein Wort über die Verhinderung der Müllberge und Schonung der natürlichen Ressourcen, Erhalt von Arbeitsplätzen und Schonung der Umwelt durch Reparatur (z. B. bei den Spezialisten von MeinMacher).
Es gibt noch viel zu tun!
Es ist wie immer – wenn man alle Missstände klaglos hinnimmt, wird sich nichts ändern. Also bravo und ein dickes Lob für alle, die den Mund aufmachen und die Verantwortlichen aufzeigen, wo der Dreck liegt!!!