Der Akku in handgeführten Elektrowerkzeugen bestimmt wesentlich die Einsatzmöglichkeiten der Geräte. Damit Sie sowohl beim Kauf, als auch im Gebrauch von Akkuschrauber & Co. Ihre Erwartungen erfüllt sehen, lesen Sie bitte diesen Beitrag über die Akku-Eigenschaften und Pflege dieser Komponente.
Ihr Elektrowerkzeug ist defekt und Sie benötigen schnelle Hilfe? Kein Problem! Unsere Elektrowerkzeug-Spezialisten besitzen eine langjährige Erfahrung bei der Wartung und Reparatur dieser Geräte.
Die Vorteile akkubetriebener Geräte gegenüber den kabelgebundenen waren schon Thema in einem anderen Beitrag. Unsere Hinweise sollen Ihnen helfen, dass diese Vorteile sich nach kurzer Zeit nicht einfach in Luft auflösen.
10,8 Volt oder doch lieber 12 Volt?
Wer über Akkus in Elektrowerkzeugen spricht, kommt an diese Frage einfach nicht vorbei. Auch wenn die Aktualität nachlässt, besteht doch vielerorts noch Diskussionsbedarf. Haben denn die Hersteller in den letzten Jahren wirklich von den 10,8V-Akkus auf die leistungsstärkeren 12V-Akkus umgestellt? Die Antwort ist eindeutig: Nein!
Es handelt sich bei dieser Umbenennung lediglich um eine Marketing-Aktion im Zusammenhang mit dem Bestreben einer internationalen Vereinheitlichung. Als Grundlage (oder Rechtfertigung) dafür wurden die Wertigkeiten zweier Akku-Eigenschaften „angeglichen“:
- Ladeschlussspannung: Diese Spannung liegt an den Elektroden der Zellen direkt nach der Aufladung maximal an. Sie kann bei Lithium-Zellen 4,1 bis 4,2 Volt betragen. Unter Last sinkt die Spannung sehr schnell ab.
- Nennspannung: Während eines Großteils der Nutzungszeit eines Akkus liefen die Zellen (annähernd konstant) diese Spannung. Bei Li-Zellen sind das 3,6 bis 3,7 Volt.
Während also bei der Produktbeschreibung 10,8V verwendet wurden, bezog man sich auf Nennspannung, die tatsächlich zur Verfügung steht.
Die 12V-Angabe dagegen besagt, welchen Spannungswert der Akku maximal bei der Aufladung erreichen kann. Der Hinweis, dass diese Spannung nicht real nutzbar ist, entfällt.
Die Akku-Eigenschaften beider Varianten sind völlig identisch!
Diese Vorgehensweise finden wir aber nur bei Akkupacks mit 3 Zellen:
3 x 3,6V = 10,8V à laut Marketing 12V-Akku
Bei Akkupacks mit 5 Zellen behält man die Benennung gemäß der Nennspannung bei:
5 x 3,6V = 18V
Akku-Eigenschaften und Pflege
An dieser Stelle wollen wir vor allem die Eigenschaften hervorheben, die Sie aktiv beeinflussen können.
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Lade- und Entladevorgang
Einen kompletten Lade- und Entladevorgang bezeichnet man als Zyklus. Das ist dahingehend von Bedeutung, da man die Lebensdauer eines Akkus nicht mehr nach Monaten und Jahren bemisst, sondern in Zyklen-Haltbarkeit.
Hinweis: Zu hohe und zu niedrige Ladezustände schaden dem Akku. Sie können irreversible Defekte bis hin zur kompletten Zerstörung verursachen.
Das Betreiben des Akkus innerhalb des vollen Bereiches führt durch die im Innern ablaufenden chemischen Prozesse zu einer hohen Belastung der Elektroden. Dagegen können Sie durch ein sogenanntes „flaches“ Entladen die Zyklen-Haltbarkeit nahezu verdoppeln. Flach bedeutet in diesem Zusammenhang ca. 50% der Kapazität.
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Nutzung
Achten Sie während des Betriebes darauf, dass Sie den Akku selten über 90% auf- und nicht unter 10% der Kapazität entladen. In der Praxis lässt sich das natürlich nicht immer umsetzen.
Wichtig ist aber, dass Sie die in der Gerätebeschreibung angegebene Umgebungstemperatur berücksichtigen. Zu den „unangenehmen“ Akku-Eigenschaften gehört, dass sich die Leistung mit abnehmbarer Temperatur verringert. Spätestens, wenn Sie im Winter im Außenbereich Ihres Wohnhauses mit dem Akku-Werkzeug hantieren, werden Sie sich an diesen Hinweis erinnern. Ein Optimum erreicht man bei Zimmertemperatur. Es gibt aber auch Akkus, die für einen Betrieb bei niedrigeren Temperaturen ausgelegt sind.
Hinweis: Die zulässigen Arbeits-Temperaturbereiche sind nicht immer identisch mit den empfohlenen Temperaturen beim Ladevorgang!
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Lagerung
Es existieren unterschiedliche Angaben darüber, welchen Kapazitäts-Verlust die Akkus pro Monat während der Lagerung haben. Das ist auch abhängig vom jeweiligen Hersteller und den Lagerungs-Bedingungen.
Für eine optimale Lagerung gelten folgende Punkte:
- teilgeladener Zustand, zwischen 50% und 80% der Kapazität
- kühlen und trockenen Ort wählen
- alle drei bis vier Monate nachladen
Der letzte Punkt ist der Akku-Eigenschaft Selbstentladung geschuldet. Dabei verringert sich auch ohne Last der Ladezustand der einzelnen Zellen. Dieser Vorgang ist ebenfalls stark hersteller- und temperaturabhängig. In jedem Fall ist aber die Gefahr einer Tiefen-Entladung (Zell-Spannung unter 2 Volt) gegeben, was zu einer Schädigung der Zelle führt.
Es kann Ihnen passieren, dass Sie ein Neugerät erwerben, bei dem der Akku durch monatelange Transport- und Lagerzeiten defekt ist. Reklamieren Sie ihn umgehend bei Ihrem Händler und bestehen Sie auf einen Austausch.
Aber auch wenn Sie den Akku-Eigenschaften mit sorgfältigem Umgang und Einhaltung der Pflegehinweise begegnen, bleiben die Akkus Verschleißteile. Nach Ablauf der Lebensdauer können Fachwerkstätten die Zellen erneuern.
Bitte werfen Sie verbrauchte Akkus nicht achtlos weg! Sie gehören auch nicht in den Hausmüll.
Im deutschen Batteriegesetz ist geregelt, dass Händler verbrauchte Akkus kostenlos zurück nehmen müssen. Zusätzlich gibt es zahlreiche Abgabestellen, wo Sie diese Akkus entsorgen können.
Die Reparatur der Akkus und anderer Komponenten von Elektrowerkzeugen gehören zu unserem Angebot. Informationen über den Ablauf und weitere interessante Details erhalten Sie hier.