1974 veröffentlichte der amerikanische Autor Robert M. Pirsig sein Buch „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“. Der Text, der eine Motorradreise quer durch die USA zum Anlass für weitreichende philosophische Gedankengänge nimmt, befasst sich auch intensiv mit der Frage, was die Qualität von guten Maschinen ausmacht, und was es eigentlich bedeutet, Maschinen zu verstehen und sie in guter Verfassung zu halten. Eines der Erlebnisse auf dieser Reise, vielleicht das zentrale, hat mit der Reparatur von Pirsigs fahrbarem Untersatz zu tun. Er ist also mit Freunden unterwegs, die ein teures deutsches Markenmotorrad fahren und nur auf die Niederlassungen und Vertragswerkstätten des Herstellers vertrauen. Pirsig misstraut dieser Strategie. Als der Kettenschutz an seinem Motorrad in Medford/Oregon kaputt geht, sucht er nach Ersatz, kann aber keinen finden. Was er findet, ist ein Fahrzeugschlosser im Rentenalter, der sich als begnadeter Schweißer herausstellt. Fasziniert beobachtet Pirsig, wie der Mann fast eine Art Tanz mit Werkstück und Schweißbrenner aufführt und das Blech, das fürs Schweißen eigentlich zu dünn ist, auf eine Art zusammenflickt, dass man kaum eine Naht sieht. „Das ist schön“, sagt Pirsig abschließend, und der Mann antwortet: „Ein Dollar, bitte.“
Natürlich – wer Wunder dieser Art alle Tage erwartet, wird enttäuscht. Die Techniker, die über meinmacher.de erreichbar sind, konzentrieren sich aber auch darauf, Defekte zu einem fairen Preis zu reparieren. Wenn ein längst aufgegebenes Gerät wieder funktioniert und damit eine Neuanschaffung erspart, dann ist das an sich schon ein gutes Gefühl. Und manchmal lassen Improvisationskunst und Geschick auch etwas zu, was Pirsig vielleicht „schön“ nennen würde. Wenn er mit seinem Buch (unter anderem) sagen will, dass gut gebaute Maschinen an ihrer Reparierbarkeit zu erkennen sind; dass sie bei guter Instandhaltung viel, viel länger funktionieren können, als die Hersteller das glauben (oder vielleicht möchten) – dann kann man dem sowieso nur zustimmen.
