Seit ein paar Jahren sind die Hersteller für die Entsorgung von Alt-Elektrogeräten zuständig.
Das Ergebnis: Nur ein Drittel des Elektroschrotts wird ordnungsgemäß und gemäß der Elektro- und Elektronik-Altgeräte-Richtlinie der EU entsorgt. 6,2 Millionen Tonnen im Jahr 2012 – werden falsch recycelt, ins Ausland gebracht oder einfach weggeworfen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine in diesen Tagen veröffentlichte Studie.
Der Grund: Die Hersteller machen Verträge mit den Anbietern, die am billigsten entsorgen und die Überwachung erfolgt nur auf dem Papier, nicht vor Ort.
Die Folgen sind nicht nur Umweltprobleme durch austretende Gifte wie Quecksilber oder Blei, sondern auch wirtschaftliche Schäden, weil auf diese Weise hochwertige Wertstoffe vergeudet werden. Und beides wird in 28 EU-Ländern immer mehr zum Problem. Der unsachgemäße Umgang und der illegale Handel der zum Teil professionell betrieben wird, bleiben in 99,5 % aller Fälle ohne Folgen für die Täter. 1,3 Millionen Tonnen Elektroschrott haben 2012 die EU-Staaten illegal verlassen. 4,7 Millionen Tonnen Elektroschrott werden innerhalb Europas illegal hin- und hergeschoben. Alles in allem schätzen die Wissenschaftler den volkswirtschaftlichen Schaden auf 800 Millionen bis 1,7 Milliarden Euro.
Als Gegenmaßnahmen wird empfohlen: Eine Ausbildung der Polizei, Staatsanwaltschaften und Richter und eine Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden auch auf internationaler Ebene.