Schweden, Herbst 2014. Ein Urlaub in einem Land mit wunderschöner Natur, netten Menschen und einem ganz eigenen, angenehm entspannten Lebensrhythmus. Der Schärengarten vor Göteborg
ist ein besonders schöner Ort in Schweden, wie ich auf einer Wanderung von Styrsö nach Donsö feststellen konnte. Aber dann geschah es:
Ein Aufeinanderprallen von Gegensätzen, die mir so hart in Schweden noch nicht begegnet waren. Auf der Brücke von Styrsö nach Donsö bot sich mir abschnittsweise dieses Bild:
Nur ein paar Schritte, eine Drehung um 180 Grad und eine Neigung um 90 Grad weiter sah es dann so aus:
Um den kaputten Fernseher herum lag noch mehr Müll dieser und anderer Art.
Ich bin kein Naturromantiker. Dass die menschliche Gesellschaft der Natur immer bis zu einem gewissen Grad schaden wird, liegt auf der Hand. Aber es gibt schon große Unterschiede bei der Bewältigung des Problems. Der Elektromüll in Schweden jedenfalls wirkte auf mich grundfalsch. Etwa wie eine Großraffinerie mitten im Yellowstone-Park. Oder ein Tschernobyl-Sarkophag im Grundwasserschutzgebiet. Der kaputte Fernseher an sich war natürlich ein Detailproblem von sehr geringer Reichweite – da musste sich nur die Stadtreinigung drum kümmern. Aber weil die Schweden ansonsten eines der bestfunktionierenden Recycling-Systeme der Welt haben, wirkte der Kontrast umso krasser. Und die Glassplitter wiesen mich wieder einmal darauf hin, dass sich Schäden durch Umweltzerstörung bemerkbar machen, lange bevor sie unsere Gesundheit angreift. Sie lässt uns glauben, dass wir in einer hässlichen Welt leben – und was könnte ungesünder sein, als Dinge, die diesen Glauben stützen?