Amazon berät Kunden falsch oder gar nicht über Rückgaberecht

Das Lob aus dem Bundestag kommt postwendend: „So genannter Elektroschrott muss endlich als wertvolle Ressource und nicht als Ballast verstanden werden“, kommentiert der Abgeordnete Peter Meiwald und findet es wichtig, „dass die Deutsche Umwelthilfe bei der Ressourcen-Verschwendung Druck gegen Amazon aufbaut.“

 

Die Umwelt- und Verbraucherschützer fackelten ja auch gar nicht lange. Kaum war das neue Elektrogesetz im Juli 2016 in Kraft getreten, stellten sie den Online-Händler auch schon an den Pranger. Der wolle zwar Elektrogeräte an Kunden verhökern, seiner Pflicht zur Rücknahme ausgedienter oder kaputter Maschinen und Möbel jedoch entziehe sich das Unternehmen. „Zur Ertragsmaximierung werden Umweltgesetze gebrochen, Verbraucher falsch informiert und rechtswidrig zurückgewiesen“, beschreibt DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch das Geschäftsgebaren des Online-Unternehmens, nachdem die Tests der Deutschen Umwelthilfe belegten, dass Amazon seine Kunden „falsch oder überhaupt nicht über die Rückgabemöglichkeiten von Elektrogeräten informiert“. Das belegt laut Resch die aktuelle Untersuchung der Umweltschützer. Auch nach neun Monaten Vorbereitungszeit bis zur endgültigen Umsetzung der WEEE2-Richtlinie (EU-Richtlinie 2012/19/EU), habe es Amazon schlicht versäumt, sich auf die neue Gesetzeslage einzustellen.

 

Dabei sind die EU-Regeln zur Vermeidung von E-Schrott wichtiger denn je. Das zeigen die Zahlen: Satte 50 Millionen Elektromüll sammelt sich pro Jahr auf unserem Planeten an, aber kaum 15 Prozent davon recyceln die Menschen auch tatsächlich. Allein in der EU produziert die Industrie jedes Jahr 8,7 Millionen Tonnen Elektromüll – aber nur ganze 2,1 Millionen Tonnen sammeln und verwerten wir auch wieder. Deshalb wächst weltweit ein Müllberg, der inzwischen mehr als 1.000 Mal so schwer ist wie der einstmals stolze Ozean-Riese Titanic oder noch 100 Mal so viel wiegt wie der mit 828 Meter höchste Wolkenkratzer der Welt.

 

ElektroG

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