25 Prozent aller Kosten ganz einfach sparen: Mit einem Umstieg in die so genannte „Circular Economy“ haben Verbraucher in Deutschland bis 2030 mehr von ihrem Geld. Nach Ansicht von Wissenschaftlern verringern sie damit ihre Kosten bei Mobilität, Lebensmitteln und Wohnraum beträchtlich. Zudem winke der Wirtschaft ein zusätzliches Wachstums-Plus von drei Prozentpunkten.
Einzige Voraussetzung: Unternehmen und Verbraucher müssen das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zu ihrem machen. Dann nutzen sie die eingesetzten Rohstoffe möglichst abfall- und emissionsfrei so lange wie möglich. Intelligente Sharing-Konzepte ermöglichen zudem, dass sie weniger Waren brauchen, aber die vorhandenen Produkte dafür intensiver einsetzen.
Die aktuelle Studie „Growth Within: A circular economy vision for a competitive Europe“ der Ellen MacArthur Foundation, des McKinsey Center for Business and Environment und des Stiftungsfonds für Umweltökonomie und Nachhaltigkeit zeigt, wie Deutschland und seine Verbraucher wegen der hohen Ressourcenabhängigkeit der Wirtschaft und der innovativen und stark mit Dienstleistungen verschränkten Industrie „überproportional von der Kreislaufwirtschaft profitieren“. Martin Stuchtey von McKinsey betont: „Von der Einführung einer Kreislaufwirtschaft würden in Deutschland vor allem die privaten Haushalte profitieren.“
Der Wirtschaftsberater rechnet vor, dass das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen bis ins Jahr 2030 um bis zu 3.000 Euro pro Jahr ansteigen könnte. Auf der Kostenseite dagegen Entlastung: Dort müsste die Gesellschaft weniger für Verkehrsstaus oder für den Bau von Wohnungen berappen. Die gesamten Kosten könnten sich, so die Wissenschaftler, um ein Fünftel verringern. Weniger Produktion heißt auch weniger Umweltverschmutzung. „Auch der Ausstoß des Klima schädlichen Kohlendioxids (CO2) könnte – gemessen am aktuellen Niveau – um rund die Hälfte sinken“, berechnen die Experten für ihre Studie. Zudem ließe sich durch konsequentes Nutzen von Kreislaufsystemen, zu denen auch die Reparatur und das Weiternutzen gebrauchter Geräte gehören reduzieren. Der Rohstoffverbrauch durch Auto- und Gebäudebau, Kunstdünger oder Pestizid-Einsatz sowie der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und die Verbrennung fossiler Brennstoffe ließen sich durch das Teilen von Produkten wie Autos (Carsharing), Rädern, Nahrung, Wohnungen und Geräten bis 2030 im Vergleich zu heute um bis zu einem Drittel senken, berechnen die Wissenschaftler.