Spätestens wenn Wasser vorn unter der Waschmaschine auf dem Fußboden ist, müssen Sie die Türmanschette kontrollieren. Ist diese defekt, wird das meist durch einen längeren Riss, wie mit einem Messer geschnitten, sichtbar. Verursacht werden diese Schäden durch die „üblichen Verdächtigen“: BH-Bügel oder Plastik-Teile.
Gleich zu Beginn: wollen Sie den Fehler selbst beheben, sprich: die Manschette tauschen, sollten Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Diese Reparatur ist umfangreicher und erfordert ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick und Geduld.
Hinweis: Reparaturen sollten nur von Personen mit einschlägigen Erfahrungen und unter Einhaltung aller gültigen Vorschriften durchgeführt werden. Schließen Sie den Wasserhahn, schrauben die Schläuche ab und ziehen den Netzstecker aus der Steckdose!
Ersatzteile
Eine neue Türmanschette können Sie direkt beim Hersteller oder über einen der zahlreichen Anbieter im Internet beziehen. Sie benötigen dazu unbedingt die genaue Gerätebezeichnung, die Sie auf dem Typenschild finden.
Bevor Sie mit der Reparatur beginnen, merken Sie sich die Lage und Einbaurichtung der alten Dichtung. Es empfiehlt sich, dass Sie Fotos machen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, lassen Sie über den Restwasserablauf (neben dem Flusensieb) im Gerät befindliches Wasser ab.
Manschette außen lösen
Öffnen Sie das Bullauge. Die Dichtung sitzt hinter einem Falz und wird durch einen Spannring mit einer Feder in Position gehalten. Meist im unteren Bereich hält eine Spiralfeder den Spannring straff. An dieser Stelle können Sie den Ring mit Hilfe einer Zange oder eines flachen Schraubendrehers raus hebeln. Jetzt lässt sich die Dichtung leicht nach vorn abziehen und Sie stecken sie durch die Öffnung nach innen.
Hinweis: Die Kanten des Gerätes sind teilweise scharfkantig. Bitte arbeiten Sie vorsichtig, damit Sie keine Schnittverletzungen erleiden.
Gehäusefront abbauen
Bei wenigen Geräten mag es sehr erfahrenen Personen möglich sein, die Manschette zu wechseln, ohne dass die Front abgebaut werden muss. Aber das soll in diesem Beitrag nicht das Thema sein. Durch die teilweise Demontage stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Arbeit besser begutachten und, sofern notwendig, korrigieren können. Im späteren Verlauf treten die Vorteile dieser Vorgehensweise deutlich zutage.
Die Schritte beim Abbau der Front sind gerätespezifisch und können voneinander abweichen. Entfernen Sie das Waschmittelfach und die Sockelblende. Unter Umständen müssen Sie das Bedienfeld lösen, welches Sie dann auf die Gehäuseabdeckung klappen und ablegen können. Nachdem Sie die Halteschrauben entfernt haben, ziehen Sie die Front leicht nach vorn. Aber nicht zu weit, denn die Kabel vom Türschloss müssen Sie noch durch Ziehen des Steckers lösen.
Manschette innen lösen
Wie auch schon anfangs, merken Sie sich den Sitz der Dichtung oder machen davon Fotos. Bei einigen Herstellern ist der Sitz der Manschette durch Pfeile auf der Dichtung und dem Bottich gekennzeichnet. Ist das nicht der Fall, müssen Sie sich den korrekten Einbau umso mehr einprägen.
Verwenden Sie wieder die Zange oder den Schraubendreher, um die ringförmige Spiralfeder, die die Dichtung innen hält, zu entfernen. Die Dichtung lässt sich meist ohne Probleme entnehmen. Fassen Sie dazu oben an die Dichtung und stülpen Sie sie nach vorn über den Falz. Der (Kunststoff)-Ring, auf dem die Dichtung saß, ist meist verschmutzt. Nehmen Sie ein feuchtes Tuch und entfernen Sie damit den Schmutz.
Neue Manschette innen einsetzen
Bei den im Folgenden beschriebenen Arbeitsschritten besteht durchaus die Möglichkeit, dass Sie diese mehrfach wiederholen müssen. Bitte bleiben Sie geduldig, denn nur eine korrekt eingesetzte Dichtung erfüllt ihren Zweck. Vor allem beim Einsetzen der Haltefedern kann die Hilfe einer zweiten Person den Erfolg unterstützen.
Finden Sie die Pfeile auf der neuen Manschette, die Ihnen die richtige Einbau-Position weist. Sind keine vorhanden, nehmen Sie Ihre vorher gemachten Fotos zu Hilfe. Die Ablauflöcher in der Dichtung müssen in jedem Fall unten sein. Damit der Einbau erleichtert wird, verteilen Sie Flüssigseife oder Spülmittel innen und außen auf die Nut der Manschette, die auf den Falz geschoben wird. Hängen Sie die Manschette zuerst oben ein. Sie haben jetzt die letzte Möglichkeit, den Sitz zu korrigieren. Stimmt der nicht, schließt entweder die Tür nicht, oder die Dichtung dichtet nicht richtig.
Setzen Sie die Dichtung Stück für Stück ein. Erst ein Stück auf der linken Seite, dann auf der rechten Seite ebenfalls. Bitte achten Sie immer darauf, dass keine Beulen oder Falten entstehen. Arbeiten Sie sorgfältig, damit die neue Dichtung nicht an den Kanten eingeschnitten wird. Das untere Ende, welches zuletzt eingesetzt wird, geht besonders schwer. Ist aber auch das geschafft, prüfen Sie nochmals die Dichtung. Dazu tasten Sie sie mit den Fingern rundherum ab. Sollten Sie Beulen, Falten oder Unebenheiten erkennen, arbeiten Sie an diesen Stellen unbedingt nach.
Konnten Sie sich vom korrekten Sitz überzeugen, setzen Sie die zu einem Ring geschlossene Spiralfeder ein. Mit dem geschlossenem Ende oben beginnend legen Sie die Feder, wechselseitig links und rechts, in den Falz ein und arbeiten sich nach unten weiter. Achten Sie darauf, dass sie korrekt sitzt und die Dichtung dabei nicht verschoben oder gar beschädigt wird.
Hinweis: Die Feder geht besonders im unteren Bereich schwer in die Nut. Es besteht die Gefahr, dass sie aus der Führung springt und Sie sich verletzen können.
Sind Dichtung und Feder eingesetzt, überzeugen Sie sich noch mal vom korrekten Sitz. Nehmen Sie das Werkzeug aus dem Gerät.
Gehäusefront anbauen
Bauen Sie die abmontierten Teile der Maschine in umgekehrter Reihenfolge wieder an. Vergessen Sie dabei nicht das Kabel vom Türschloss an zu schließen.
Neue Manschette außen einsetzen
Ziehen Sie die Dichtung durch die Türöffnung nach außen. Wie innen beginnen Sie mit dem Einsetzen oben. Stülpen Sie die Manschette im oberen Bereich um und legen Sie sie über den Falz. Wieder im Wechsel links und rechts arbeiten Sie sich bis unten fort. Mittels Sichtkontrolle und Abtastens überzeugen Sie sich vom korrekten Sitz. Sind Beulen oder Falten vorhanden, müssen Sie an diesen Stellen nacharbeiten.
Nun können Sie den Haltering einlegen. Wichtig ist, dass Sie wieder oben beginnen und den Ring so ausrichten, dass die Feder unten ist und zuletzt eingesetzt wird. Anders ist das fast unmöglich. Auch hier ist eine zweite Person hilfreich, zumal auch dieser Ring rausspringen kann. Seien Sie vorsichtig beim Umgang mit Werkzeug, dass Sie damit nicht die neue Manschette beschädigen.
Endkontrolle
Nach Abschluss der Arbeiten müssen Sie alles überprüfen. Lässt sich die Tür leicht schließen? Drückt die Dichtung gleichmäßig gegen die Innenseite der Tür? Sitzt die Manschette gerade und ohne Beulen oder Falten auf dem Bottich?
War der Test zufriedenstellend, schließen Sie das Gerät wieder vollständig an.
Wenn Sie die Hilfe eines Technikers benötigen, finden Sie über Suchfunktion auf unserer Webseite MeinMacher unsere Partner in Ihrer Nähe. Über die beigefügten Kontaktdaten können Sie vorab telefonisch den Fehler beschreiben und mit dem Techniker das weitere Vorgehen besprechen. Halten Sie dazu bitte die Geräteangaben vom Typenschild bereit.