Es ist unwichtig, ob man ein günstiges oder das neueste und teuerste Modell besitzt: ein Kratzer im Display des Smartphones ist immer ärgerlich. Er vermiest das Design, senkt den (optischen) Wert und kann unter Umständen sogar die Funktionalität beeinträchtigen.

Dabei sind Risse und Kratzer „hausgemacht“. Ein unachtsamer Augenblick genügt, und es ist passiert. Entweder das Smartphone fällt herunter, oder das Displayglas wird in der Jacken-, Hosen- oder Handtasche ungeschützt Schlüsseln, Lippenstiften und Laptops ausgesetzt. Daher gilt: Vorsorge ist die Mutter des Display-Glases.

 

Vorsorge

 

Die einfachste Variante: in die Tasche, in die das Smartphone kommt, gehört kein Schlüssel oder Ähnliches. Das ist aber auch schon fast hinfällig, wenn an der engen Tasche Nieten oder Reißverschlüsse sind, die Risse und Kratzer verursachen.

Im Handel gibt es ein reichhaltiges Angebot an Möglichkeiten, um das Risiko eines derartigen Display-Schadens vorzubeugen. Da wäre z.B. ein festes Case, worin das Gerät sicher verpackt ist. Display und Cover sind gleichermaßen geschützt vor Umwelteinflüssen und Stürzen aus geringer Höhe. Ein Nachteil: die Größe des Smartphones nimmt dadurch deutlich zu.

Wem das zu viel ist, kann eine Schutzfolie anbringen. Die gibt es passend für alle gängigen Modelle und sie lassen sich mit etwas Geschick leicht anbringen. Sie müssen dazu das Display vorab gründlich reinigen. Beginnen Sie mit dem Aufsetzen an einer Seite. Durch die elektrostatische Aufladung sitzt die Folie schnell auf. Entstehende Blasen lassen sich mit einem Lappen oder einer Karte in Richtung Display-Rand wegschieben. Ist die Folie nach einiger Zeit selbst zerkratzt, tauschen Sie sie einfach aus.

Eine besondere Form der Schutzfolie ist das Panzerglas, welche durch ihre Struktur dem Glas eine zusätzliche Festigkeit verleiht. Gegenüber Hammerschlägen und Stürzen aus größeren Höhen bieten diese Folien aber auch keinen Schutz. Die Bezeichnung rührt aus der Sicherheitstechnik her, wo Glas durch spezielle Schichtungen mit Folien zwar platzen, aber nicht bersten kann.

Im Trend liegt der flüssige Displayschutz, bei dem die Hersteller eine 600%ig höhere Härte des Glases versprechen. Diese Nano-Technologie basiert auf Titanoxid, wobei die gitterartige Struktur der Moleküle die Festigkeit verursacht. Gleichzeitig werden Unebenheiten des Displays ausgeglichen und das Display erscheint glatter. Da sich die Schicht mit der Zeit abnutzt, müssen Sie sie nach einigen Monaten erneuern. Achten Sie beim Auftragen sorgfältig darauf, dass nichts von der Flüssigkeit in die Öffnungen, z.B. vom Lautsprecher, gelangt und auch die Knöpfe nicht damit in Berührung kommen.

 

Anti-Kratzer-Kits

 

Es gibt sehr viele Anbieter derartiger Produkte. Für wenige Euro bekommen Sie geeignete Mittel, meist inklusive einem Tuch zum Polieren. Aufgrund der schieren Vielzahl möchte ich keins gesondert hervorheben. Tragen Sie die Mittel jeweils auf und verreiben Sie sie kreisförmig und gleichmäßig wenige Minuten. Beachten Sie dabei die entsprechenden Hersteller-Vorgaben!

Hinweis: Kleben Sie vor dem Auftragen der Pflegemittel die Öffnungen für Ohrhörer und Knöpfe ab. Durch zu intensives Reiben können leicht zusätzliche Schäden z.B. am Touchscreen entstehen!

 

Zahnpasta und Backpulver

 

Zahnpasta enthält Partikel zum Schleifen und Polieren. Es empfiehlt sich, für solche Arbeiten nicht das billigste Produkt zu wählen. Im Gegenzug können zu grobe Schleifpartikel das Display zusätzlich schädigen. Machen Sie etwas Pasta auf ein Mikrofaser-Tuch und verreiben Sie es kreisförmig auf dem Display. Nach ca. zwei Minuten entfernen Sie die Reste mit einem sauberen Tuch. Ist das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend, wiederholen Sie den Vorgang. Allerdings sollten Sie Zahnpasta nur bei leichten Rissen und Kratzern verwenden.

Eine andere Alternative zu Produkten aus dem Handel ist Backpulver. Verrühren Sie es mit wenig Wasser zu einem körnigen Brei. Es darf keineswegs flüssig sein! Die Anwendung ist die gleiche wie bei Zahnpasta.

Für beide „Hausmitteln“ gilt auch der bei den Anti-Kratzer-Kits gegebene Hinweis, dass die Öffnungen und Knöpfe vorab vor dem Eindringen der Pflegemittel geschützt werden. Ebenso verursachen Sie durch zu starkes Reiben eher einen Schaden, als dass Sie einen positiven Effekt erzielen. Gehen Sie also behutsam vor und kontrollieren Sie zwischendurch das Ergebnis.

 

Displaytausch

 

Ist das Display so stark geschädigt, dass eine Pflege nicht zielführend ist, bleibt letztendlich nur der Displaytausch. Auch wenn bei einigen Modellen schnell ein Betrag von einhundert Euro und mehr ansteht, ist das bei einer zu großen Beeinträchtigung der Funktion und Handhabung des Smartphones oft die einzige Möglichkeit. Zudem hebt man den Wiederverkaufswert damit an. Ein geringer Trost ist vielleicht, dass die Ersatzteilpreise im Laufe der Zeit abnehmen.

 

Unsere Smartphonemacher-Partner bieten professionelle Reinigungen und Reparaturen oft auch zu Festpreisen an.

Wenn Sie die Hilfe eines Technikers benötigen, finden Sie über Suchfunktion auf unserer Webseite MeinMacher unsere Partner in Ihrer Nähe. Über die beigefügten Kontaktdaten können Sie vorab mit dem Techniker telefonisch einen Termin vereinbaren. Da die Arbeiten meist innerhalb von 1 – 2 Werktagen durchgeführt werden, müssen Sie nicht lange auf Ihr Gerät verzichten.

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