Jeder Kühlschrank verursacht Geräusche, wenn der Motor, auch Kompressor genannt, anspringt. Aber es gibt durchaus Unterschiede in der Lautstärke und der Häufigkeit des Anspringens. Nicht immer muss gleich ein Techniker oder gar ein Neugerät ran; mit einigen Handgriffen können Sie die Probleme oftmals selbst lösen.

Geräuschpegel

Medizinische Untersuchungen ergaben, dass die Konzentrationsfähigkeit bei vielen Menschen ab einem Pegel von 40 dB (Dezibel) gestört ist. Gesundheitliche Schäden sind ab 65 dB möglich, die aber auch von keinem Kühlschrank erreicht werden. In den technischen Angaben von Neugeräten ist die emittierende Lautstärke angegeben. Sie schwankt zwischen ca. 33 und 40 dB.

Ein völlig lautloser Kühlschrank wird auf absehbare Zeit ein Wunschtraum bleiben. Wer aber gerade auf diesen Punkt Wert legt, für den gibt es den Absorber-Kühlschrank als Alternative. Die Kühlung wird hierbei durch ein Wasser-Ammoniak-Gemisch in einer Wasserstoff-Atmosphäre realisiert. Wenn auch der Neupreis nicht sehr von dem herkömmlicher Geräte abweicht, so benötigen sie doch ein deutliches Mehr an Energie und sind zudem störanfälliger.

Abstände

Eine mögliche Ursache für Brummen ist der ungenügende Freiraum des Kühlschranks. Der Abstand zwischen Gerät und Wand sollte ca. 10 cm betragen, damit der Wärmeaustausch nicht behindert wird. Achten Sie zudem bei Einbaugeräten darauf, dass an jeder Seite ein Abstand von ca. 6 cm besteht.

Aufstellung

Viele Leute übersehen in der Bedienungsanleitung den Hinweis, dass ein Kühlschrank gerade stehen muss. Unebenheiten im Fußboden oder verstellte Standfüße führen zu einer, wenn auch geringen, Schräglage. Während der Motor läuft und das Kühlmittel durch das System gepumpt wird, entsteht unter Umständen das Brummen. Prüfen Sie mit Hilfe einer Wasserwaage, ob das eventuell bei Ihnen der Fall ist. Durch Drehen der Standfüße oder einer darunter geschobenen Unterlage (z.B. Papier oder Kunststoff) richten Sie das Gerät aus.

Innenraum

Das Brummen kann auch ohne Weiteres eine sehr einfache Ursache haben. Lose Einlegeböden oder Kühlgut (Flaschen oder Kunststoffboxen) vibrieren während der Motor läuft und verursachen so das Geräusch. Kontrollieren Sie, ob die Elemente richtig eingesetzt sind und ob Lebensmittel-Verpackungen aneinander schlagen. Ebenso sollten keine Gegenstände direkt an die Rückwand gelegt werden.

Gefrierfach

Das Gefrierfach sollten Sie in regelmäßigen Abständen abtauen. Spätestens, wenn es deutlich sichtbar vereist ist. Leider kommen viele Besitzer dieser Notwendigkeit nur unzureichend nach. Die Folge ist, dass die Kühlleistung nicht mehr in vollem Umfang gegeben ist und der Kompressor öfter anspringt, um die eingestellte Temperatur zu halten. Abgesehen davon, dass der Energieverbrauch steigt, stören auch die vermehrt auftretenden Geräusche.

Tür

Die häufigste Fehlerquelle für die brummenden Geräusche stellt allerdings die Tür dar. Im Laufe der Zeit kann sich die Aufhängung (Türscharniere) lockern oder verziehen, sodass die Tür nicht mehr korrekt sitzt und somit nicht richtig schließt. Ebenso lässt die Viskosität der Dichtung nach. In der Folge dringt Wärme in das Innere ein und der Motor muss mehr leisten.

Um zu testen, ob die Tür noch richtig schließt und dichtet, gibt es zwei Möglichkeiten. Legen Sie eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschank und schießen die Tür. Die Küche sollte abgedunkelt und das Licht ausgeschaltet sein. Wenn kein Licht aus dem Gerät nach außen dringt, ist die Tür in Ordnung. Für die andere Möglichkeit klemmen Sie ein Stück Papier zwischen Türdichtung und Türrahmen. Schließen Sie die Tür. Zumindest eine neue Dichtung benötigen Sie dann, wenn Sie das Papier ohne größeren Widerstand heraus ziehen können.

Neugerät

Treten die Probleme bei einem Neugerät auf, obwohl der Kühlschrank gerade und mit ausreichendem Abstand aufgestellt ist, reklamieren Sie ihn. Versuchen Sie nicht, den Fehler selbst zu beseitigen, da andernfalls sofort der Garantieanspruch erlischt.

Technischer Defekt

Konnten Sie keinen Fehler lokalisieren, kann natürlich auch ein technischer Defekt vorhanden sein. Funktioniert der Motor nicht mehr richtig oder es liegt eine Undichtigkeit vor, kann das sowohl zu längeren Laufzeiten des Motors, unzureichender Kühlleistung und Geräuschen führen. Eine Beurteilung des weiteren Vorgehens sollten Sie einem Fachmann überlassen. Bei älteren Geräten zumindest ist eine Reparatur aus wirtschaftlicher Sicht eher wenig sinnvoll. Hier ist ein Neukauf ratsamer, zumal die zu erwartende Energie-Ersparnis deutlich zu Buche schlägt.

Hinweis: Reparaturen sollten nur Personen mit einschlägigen Erfahrungen unter Beachtung aller Vorschriften durchführen! Bitte ziehen Sie den Netzstecker aus der Steckdose!

Bei der Verwendung und Handhabung von Kältemitteln bestehen besondere gesetzliche Bestimmungen!

 

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Wenn Sie die Hilfe eines Technikers benötigen, finden Sie über Suchfunktion auf unserer Webseite MeinMacher unsere Partner in Ihrer Nähe. Über die beigefügten Kontaktdaten können Sie vorab den Fehler beschreiben und mit dem Techniker das weitere Vorgehen besprechen. Halten Sie dazu bitte die Geräteangaben vom Typenschild bereit.

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